Energiewende und Stromimporte

Energiewende durch Stromimporte optimieren

AKW schnellstmöglich abschalten. Bis zum Netz- und EE-Ausbau für eine 100% erneuerbare Stromversorgung verstärkt kostengünstigen Strom importieren. Das ist die sinnvollste und kostengünstigste Vorgehensweise einer kurzfristigen Energiewende, die den schnellsten Atomausstieg ohne wesentliche Umweltbelastungszunahme und Strompreis-Erhöhungen ermöglicht.
(Weitere Vorteile: Macht und Einfluß der 4 marktbeherrschenden EVUs wird nachhaltig begrenzt. Große Chance für verstärkte staatliche Einflußnahme (Aktienbeteiligung): Anstatt zum Beispiel möglichst viel Strom und Gas teuer zu verkaufen, können sie, zusätzlich zur Versorgung mit erneuerbarer Energie, Beratung und Maßnahmen zur Energieeinsparung anbieten).
Das ist den AKW-Betreibern mit Ihren Nutznießern und sonstigen Befürwortern längst klar. Deswegen hören und lesen wir so oft die Botschaft von den „schlimmen Atomstromimporten“, die unbedingt abzulehnen seien. Viele haben das mittlerweile unreflektiert übernommen, ohne sich bewusst zu sein, welche und wessen Interessen sie damit vertreten. Selbstverständlich sollte vorzugsweise billiger Wasserkraftstrom, etc. eingekauft werden. Aber AKWs hier zu Lande noch weitere 6 Jahre oder gar länger zu betreiben und Atomstrom zu liefern, umweltbelastende fossile Energie verstärkt einsetzen und der Strompreis-Abzockerei Vorschub zu leisten, um ja nicht eventuell auch Atomstrom für eine kurze Übergangszeit zu importieren, ist nicht wirklich überzeugend. Als eine der ersten Maßnahmen gilt es den europäischen Strommarkt auch bei uns voll verfügbar zu gestalten und die bisherigen Hemmnisse abzubauen.

 

Stromimporte zur Versorgung nicht zwingend aber aus Preis- und Umweltgründen sinnvoll.

Umweltbundesamt: Deutschland braucht keine Stromimporte 6.04.2011
Seit der AKW-Abschaltung Mitte März kommt es zu vermehrten Atomstromimporten aus Frankreich und Tschechien. Das Umweltbundesamt sieht trotz der vorübergehenden Abschaltung von acht Atomkraftwerken keine Notwendigkeit für Stromimporte. D könnte sich komplett selbst versorgen. Die aktuellen Importe seien allein preisgetrieben, weil sich Stromhändler mit dem billigsten Strom eindecken da es weniger billigen Subventionsstrom aus deutschen AKW gibt. Zudem seien derzeit Gas- und Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 11 Gigawatt im Bau. «Spätestens wenn diese ab circa 2013 ans Netz gehen, werden die vorübergehenden Importe wieder zurückgehen.

Wie die Bundesregierung sauberen (und billigen) Strom aus Norwegen blockiert 20.09.2010
Norwegen könnte mit Strom aus Wasserkraft 60 europäische Atomkraftwerke ersetzen. Mehrere Firmen wollen ein erstes Kabel von Norwegen nach Deutschland verlegen, das Projekt NorGer. So könnte sauberer und billiger Strom (1.400 MW) in beide Richtungen fließen: Überschüssige deutsche Windkraft ließe sich in norwegischen Pumpspeicherkraftwerken speichern und bei Bedarf nach Deutschland zurückholen. Doch es fehlt eine simple Verordnung um das Seekabel ans deutsche Netz anschließen zu können. Für Bundeswirtschaftsminister Brüderle, FdP besteht „kein Änderungsbedarf“. Der Bundesverband Windenergie sieht NorGer durch die Bundesregierung blockiert.

Das Konsortium hat seine Anträge zurückgezogen, weil es über behördliche Auflagen verärgert ist. Das Unterwasserkabel sollte von 2015 an Deutschland und Norwegen mit einer 1400 Megawatt-Leitung verbinden, durch die einerseits in windreichen Zeiten Strom nach Norwegen und zu anderen Zeiten ökologisch vorteilhafter Wasserstrom nach Deutschland transportiert würde. In Branchenkreisen hieß es,    die Betreiber hätten auf Widerstände aus der Generaldirektion des EU-Energiekommissars Günther Oettinger reagiert…   mehr
Leser Casca Chuleta: „Allein die verschiedenen Protokolle, die aus den Brüsseler Sitzungsbüros in die Öffentlichkeit gelangt sind, weisen auf eine Auffälligkeit hin, die auf eine sehr große Nähe zu den Vorstandsetagen der deutschen Energiemonopolkonzerne hindeuten. Wundern wir uns also nicht über die Differenz zwischen öffentlicher Propaganda und der machtpolitischen Praxis, die oft so gar das Gegenteil der veröffentlichten Aussagen annehmen können.“
Leser Hans-Ulrich Pietz: „Die 580 km lange HGÜ – Seekabelverbindung Norwegen-Niederlande wurde 2008 mit einer Übertragungsleistung von 700 MW in Betrieb genommen. “
LeserJörg Reuber: „Oettinger du alter Schwede. Willst die Kosten für neue Netze den Bürgern auferlegen, und damit das noch etwas teurer wird verzögerst du das Ganze noch…“  

Netzbetreiber TenneT und Statnett sowie die KfW haben beschlossen, die Verbindung NORD.LINK als erste von zwei geplanten Stromkabel-Verbindungen zwischen Deutschland und Norwegen zu
realisieren. Sofern die Genehmigungen durch die Behörden rechtzeitig erteilt werden und die Lieferanten über die notwendigen Kapazitäten für den Bau der Gleichstrom-Seekabelverbindung verfügen, soll NORD.LINK noch vor Ende des Jahres 2018 betriebsbereit sein. Die zweite Verbindung – das NorGer-Projekt – wird ebenfalls weiterentwickelt und kann möglicherweise innerhalb von zehn Jahren (d.h.frühestens 2028) nach der NORD.LINK-Verbindung realisiert werden…   mehr  

 

Revolutionäres Kabel einsatzreif 21.2.2008 Welt Online
Eine US-Firma entwickelt ein neues Freileitungsseil zum Stromtransport. Die Kabel können bis zu dreimal mehr Strom weiterleiten als herkömmliche Seile. Diese Leitungen, mit einem Kern aus Aluminiumoxid, hängen so wenig durch, dass sie kurzzeitig sogar bis 240 Grad Celsius belastbar sind. Weiterer Vorteil: Es kann auf bestehende Masten montiert werden. Dies ist deutlich schneller und kostengünstiger als ein Neubau von Trassen. Zudem erfordert es grundsätzlich keine neue Genehmigung. In den USA haben mehr als zehn Energieversorgungsunternehmen bereits diese Leitungen installiert, um die Leistungsfähigkeit von besonders beanspruchten Strecken zu verbessern. Auch zur Elektrizitätsversorgung der chinesischen Millionenstadt Shanghai wurde ein erstes Trassenstück mit der neuen Technik ausgerüstet.
Siehe auch Seite12ff: Höchsttemperaturleiter. Institut für Hochspannungstechnik, RWTH Aachen
Empfohlen wird in der dena-Netzstudie II (siehe Seite 13):
„Pilotanwendungen mit Hochtemperaturleiterseilen, die heute noch nicht Stand der Technik sind (z.B. ACCC und ACCR), aber ein hohes Entwicklungspotenzial aufweisen“.

„Die Macht der großen Vier bröckelt“ – Kartellamt-begruesst-Atomausstieg 14. April 2011
Ein baldiger Ausstieg aus der Atomkraft könnte den Wettbewerb beleben und ganze neue Chancen für Strukturveränderungen mit sich bringen. Diese Meinung vertritt das Bundeskartellamt und erwartet, dass dadurch die Macht der großen Vier – RWE, Eon, Vattenfall und EnBW – kleiner würde. Beim Atom-Ausstieg könnten andere Wettbewerber, etwa Anbieter regenerativer Energien, Marktanteile hinzugewinnen. Dazu käme die Öffnung der Märkte in Europa. „Möglicherweise gibt es dann am Ende auf den europäischen Energieerzeugungsmärkten gar keine marktbeherrschenden Unternehmen mehr,“ fügte Mundt hinzu.

Studie legt Investitionsrisiken für deutsche Stromkonzerne offen 8. September 2009
Angesichts des überalterten deutschen Kraftwerkparks stehen in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in neue Kraftwerke an. Die in der Studie veröffentlichten Modellrechnungen ergeben jedoch, dass sich Investitionen in fossile Großkraftwerke unter zahlreichen Konstellationen nicht rentieren. Die vier großen Vier (EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall) stecken in einem Investitionsdilemma. Durch die gesetzliche Förderung und die geringeren Risiken erweisen sich Erneuerbare Energien als Erfolg versprechende Option. „Eine große Chance aus ihrem Investitionsdilemma herauszukommen, ist das SuperSmart Grid mit zwei sich ergänzenden Ansätzen: Die großskalige, weiträumige Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen. Zum anderen intelligente Netze für dezentrale Erneuerbare Energien, Nachfragesteuerung und virtuelle Kraftwerke“

 

Warum sind die Energiepreise so hoch?
Die fossil-nuklearen Energiekosten steigen Jahr für Jahr, für den Sprit an der Tankstelle, für die Tickets der Bahn, für das Öl im Heizungskeller, für Strom, Fernwärme und Erdgas. Deutschland war laut Bundeswirtschaftsministerium im Jahr 2007 zu 71% von Energie-Importen abhängig. Beim Uran zu 100%. Die knappen fossilen und nuklearen Rohstoffe werden immer teurer. Ein weiteres Problem sind die preistreibenden Spekulationen an den globalen Finanzmärkten.
Das alles erklärt aber längst nicht warum die Strompreise bei uns in Deutschland deutlich höher sind als in vielen Nachbarländern:

Strompreise: Unabhängige Anbieter begrüßen Prüfung des Kartellamts 06.01.2011
Die Kartellwächter untersuchen nach Medienberichten mögliche Manipulationen im Stromgroßhandel. „Auf dem deutschen Markt wird viel getan, um günstige Strompreise zu verhindern“, sagt Robert Mundt von FlexStrom. Mit mehr als 400.000 Kunden ist FlexStrom darauf angewiesen, den Strom bei den großen Konzernen zu kaufen. Den Energieriesen Vattenfall, RWE, E.ON und Energie Baden-Württemberg (EnBW) gehören mehr als 80 Prozent der Stromproduktion in Deutschland. Infolge dieser Oligopol-Struktur sind die Großhandels-Strompreise in Deutschland nach Angaben von Mundt deutlich höher als in anderen europäischen Ländern. „Es wird uns aber nicht ermöglicht, größere Strommengen aus dem Ausland einzuführen“, angeblich seien die Netzkapazitäten dafür nicht ausreichend. Die zuständigen Stromnetzbetreiber gehören allerdings teilweise zu den Energieriesen, beispielsweise zum RWE- oder EnBW-Konzern.
Die Rahmenbedingungen müssten dringend verbessert werden: Zum Beispiel durch mehr Möglichkeiten, Strom aus dem Ausland zu kaufen.

Strombranche – Und ewig steigt der Preis 06.12.2010
Immer öfter wird Strom erst über viele Zwischenhändler an den Kunden verkauft. Einer Studie der Europäischen Kommission zufolge werden allein in Deutschland jährlich 4540 Terawattstunden Strom gehandelt, aber nur 540 Terawattstunden verbraucht. Da der Großhandel in weiten Teilen ohne Aufsicht verläuft und gleichzeitig die Preise für Strom ständig steigen, besteht nach Informationen aus der Brüsseler Behörde der begründete Verdacht, dass über Insiderhandel die Preise und Stromrechnungen für Kunden im großen Stil künstlich in die Höhe getrieben werden. Konkrete Fälle aus den USA haben auch in Europa die Behörden alarmiert.

Energiekonzerne: Preiserhöhungen 01.12.2010,
Insgesamt müssen bundesweit 25 Millionen Haushalte im kommenden Jahr mehr für Strom zahlen. Denn 400 der fast 1000 Stromanbieter in Deutschland machen beim Abkassieren mit. Im Schnitt steigen die Preise um satte sieben Prozent. Die Versorger machen den Ökostrom für die Preiserhöhungen verantwortlich. Doch das ist nicht der wahre Grund. Konzerne missbrauchen die Gunst der Stunde und setzen überzogene Preiserhöhungen durch. So sind laut Statistischen Bundesamt die Einkaufspreise für Strom in den vergangenen zwei Jahren um 20 Prozent gesunken. Die Verbraucherpreise stiegen um acht Prozent. Selbst unabhängige Aufseher, wie die Bundesnetzagentur, halten steigende Preise für nicht gerechtfertigt.

Starke Preisaufschläge 2007
Eine EU-Studie bestätigt die Zweifel am angemessenen und wettbewerblich begründeten Strompreisniveau in Deutschland. Dem deutschen Strommarkt wurden danach in den Jahren 2003 bis 2005 in jeder Stunde durchschnittlich ca. 1800 MW an preisgünstigen Erzeugungskapazitäten (Kohle, Kernkraft, Pumpspeicher) der vier großen Erzeuger vorenthalten. Die Aufschläge auf einen Preis, der auf der Grundlage der tatsächlichen Kostensituation der Unternehmen modelliert wurde, liegen gerade auch in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau, z. B. 37 % in 2003, in 2005 bei gut 13 % und werden ergänzt durch 29 Prozent CO2-Einpreisung (ein Großteil davon als reine Opportunitätskosten, was ebenfalls im wesentlichen Gewinnen für die Erzeuger bedeutet). Deutschland liegt mit diesen Aufschlägen deutlich mit an der Spitze der untersuchten Länder…

Mit dreimonatiger Teilabschaltung von AKWs und “Sicherheits-Checks” versuchen Mappus und Schwarz-Gelb die LT-Wahlen zu überstehen.

Wer ernsthaft einen Ausstieg beabsichtigt, kann und muss als erstes die Laufzeitverlängerung aller AKWs sofort und endgültig rückgängig machen. Davon ist jedoch keine Rede.
In dem Geheimvertrag zwischen Schwarz-Gelb und den AKW-Betreibern sind Schutzklauseln eingebaut, die weitere Kostenbeteiligungen – sogar die zur Erfüllung angekündigter notwendiger Sicherheitsauflagen – für die AKW-Betreiber ausschließen (durch Verrechnung Ihrer Zuzahlungen zum Ausbau regenerativer Energie aus den Gewinnen der Laufzeitverlängerung). Im Gegenteil, die schwarz-gelbe Koalition schafft – entgegen ihrer Ankündigungen – weniger Sicherheit bei den 17 AKW. Die ursprünglich dafür vorgesehenen 50 sind auf 17,5 Milliarden Euro gekürzt worden für das Nachrüstungsprogramm. Nach dem Geheimvertrag der Bundesregierung mit den Energieversorgern ist nur noch eine halbe Milliarde für jede Anlage übrig geblieben, heißt es im Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Es wurde vom langjährigen Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Umweltministerium, Wolfgang Renneberg, erstellt. Auf einen Schutz gegen Flugzeugabstürze ist ganz verzichtet worden, heißt es.
Die Regierung hatte dagegen wiederholt betont, dass an der Sicherheit nicht gespart werde.
Die Laufzeitverlängerung einschließlich Geheimvertrag steht im krassen Gegensatz zu den schwarzgelben Absichtserklärungen. Erleichtern wir dem Verfassungsgericht die Arbeit durch Abwahl von Schwarz-Gelb und Einschränkung ihrer “politischen Gestaltungsfreiheit”.   

 

Wir sind dem Komplett-Ausstieg viel näher als den Meisten bewusst ist:

Ausstiegsstudien:

Umweltbundes amt (UBA): Ab 2017 kein Atomstrom mehr notwendig 17. März 2011
Demnach könnte Deutschland sofort nicht nur die sieben ältesten AKW abschalten, sondern sogar neun Meiler vom Netz nehmen. „Dies ist ohne Einschränkungen der Versorgungssicherheit und ohne zusätzliche Stromimporte möglich“, sagt J. Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes. Derzeit bestünden Überkapazitäten von 15 Gigawatt Leistung in Deutschland – was etwa 15 Kernkraftwerken entspreche. Wenn die notwendigen Reserven abgezogen würden, bliebe also noch Spielraum für die Bundesregierung weitere AKW abzuschalten.

Klimaverträglich, sicher, bezahlbar: 100% erneuerbare Stromversorgung bis 2050 05.05.2010
„Deutschland kann im Jahr 2050 zu hundert Prozent klimaschonend mit Strom aus erneuerbaren Energien (EE) versorgt werden.“ Mit verschiedenen Szenarien zeigt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), dass eine vollständig erneuerbare Stromversorgung bis 2050 zu wettbewerbsfähigen Kosten möglich ist. Wesentliche Ergebnisse der Szenarien sind:
-Potenzial an erneuerbaren Energien übersteigt vielfach heutigen und künftigen Strombedarf.
-Speicher und Netze rasch ausbauen in enger Zusammenarbeit mit z.B. Norwegen und Schweden.
-Weder Laufzeitverlängerung von AKW noch neue Kohlekraftwerke sind notwendig.

Wege zur 100 % erneuerbaren Stromversorgung 26.01.2011
Iin Ergänzung der SRU Szenarien vom 5.5.2010, s. o. befasst sich das nun vorliegende Sonder-Gutachten darüber hinaus, wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weiterentwickelt werden sollte. Weitere Schwerpunkte sind die Beschleunigung des notwendigen Netzausbaus und die Verkoppelung einer nationalen Übergangsstrategie mit der europäischen Energie- und Klimapolitik.

Greenpeace-Energiewendeplan: Atomausstieg bis 2015, Kohleausstieg bis 2040 12.04.2011
Für einen geordneten Atomausstieg bis 2015 müssen 16 Erdgaskraftwerke gebaut werden, die zum größten Teil bereits in Bau sind. Parallel kann der Anteil von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen gesteigert und der Anteil Erneuerbare Energien auf rund 40 Prozent bis 2020 erhöht werden.

Voraussetzungen einer optim. Integration erneuerbarer Energien in das Stromversorgungssystem
Juni 2010. Die Studie im Auftrag des BMWi belegt: Eine Ausweitung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromversorgung zwischen 30% und 35% ist bis zum Jahr 2020 bei stabilen Strompreisen möglich und leistbar. Alle AKWs können ersetzt werden.
Diagramm: Bruttostromerzeugung nach Energieträgern in Deutschland für das Jahr 2010
Im Sommer 2010 wollte Brüderle, der auf eine Laufzeitverlängerung aller 17 Atommeiler drängte, von derartigen Szenarien nichts wissen, das Gutachten verschwand in der Schublade bis Mitte Februar 2011. Die unabhängigen Gutachter widerlegten die Behauptung Brüderles, ein rascher Ausbau der erneuerbaren Energien würde ohne eine Laufzeitverlängerung die Strompreise explodieren lassen. Ebenso beim Ausbau der Stromnetze: Während der Wirtschaftsminister von nötigen 3600 km neuen Hochspannungstrassen für den Ökostrom-Ausbau spricht, kommen die Autoren auf lediglich 250 Kilometer.

 

Siehe auch:

Bundestag beschließt 2010 AKW-Laufzeitverlängerung
Geheimabsprache – Atom-Deal von 2010 enthält Schutzklausel für Regierungswechsel
Eckpunktevereinbarung mit den Energieversorgungsunternehmen (Der Geheimvertrag vom 06.09.2010)